Ich mag den Sommer: Die warmen Tage im Freien, ein kühlendes Eis am Nachmittag und abends anregende Gespräche mit Freunden unterm Sternenhimmel.
Ich hasse den Sommer: Die schwitzende Menge im Stadtbus, die eiskalten Klimaanlagen im Büro sowie die bei brütender Hitze verdorrenden Pflanzen.
Liebe europäische Mitbürger
Ja, diese Anrede muss mal sein. Denn die EU hat eine Umfrage zur Sommerzeit gestartet. Ganz demokratisch will sie von uns wissen, was wir von der Zeitumstellung zweimal im Jahr halten und ob wir uns die Sommerzeit oder Winterzeit, ergo Normalzeit, wünschen.
Kurz und knapp: Ich finde die Zeitumstellung sch….. .
In unserem Zeitumstellungs-Special geht es heute um
- die Geschichte der Sommerzeit
- Blogfundstücke zum Thema Zeitumstellung
- EU-Umfrage zur Zeitumstellung
Die EU-Umfrage zur Abschaffung der Sommerzeit
Die aktuelle EU-Umfrage zur Zeitumstellung schlug ein wie ein Sommer-Donnerwetter. Es ist gefühlt das erste Mal, dass wir EU-Bürger nach unserer Meinung befragt werden.
Das Thema ist heikel. Denn jedes Jahr im Frühling und Herbst kochen die Emotionen hoch. Der Sinn der Zeitumstellung, eingeführt im Jahr 1980, wird zunehmend angezweifelt.
Das Interesse an der Umfrage war so beträchtlich, dass die EU-Server zeitweise zusammenbrachen.
Die Einführung einer Sommerzeit
Wer kam auf die absonderlichen Idee einer Zeitumstellung?
Benjamin Franklin. Der aus Amerika. Europa fand die Idee toll und führte sie ein – vor etwas mehr als 100 Jahren, zwischendurch mit Pausen. Seit 1980 gilt sie für uns.
Und wofür das alles? Benjamin Franklin hat es berechnet. Wir sparen mit der Umstellung auf die Sommerzeit sage und schreibe 64 Millionen Pfund Kerzenwachs.
Wenn das mal keine Errungenschaft ist.
Näheres zur Geschichte der Zeitumstellung findest du bei Wikipedia/Sommerzeit.
Vom Unsinn der Zeitumstellung
Ein Sonntagmorgen im März. Der Ausblick aus dem Fenster offenbart wunderschönes Wetter. Die Frühlingssonne wärmt schon.
Jedoch Unsicherheit beim Blick auf die Uhr. Wie spät ist es eigentlich? Funkuhr, Radiowecker und Kaffeeautomat zeigen unterschiedliche Uhrzeiten an. „Ratet mal“, riefen sie uns zu. So verbrachten wir einige Zeit des Vormittags, um alle Uhren auf den aktuellen Stand zu bringen.
Ich verrate es: Die kleine Uhr im Bad wird niemals umgestellt. Ganz trotzig zeigt sie auch im Sommer die Normalzeit an.
Der nächste Morgen ist grauenhaft. 3.30 Uhr muss ich raus! Ich kämpfe mit dem Timeleg und bin einfach nur hundemüde. Und das nicht nur einen Tag, sondern mindestens in den nächsten zwei Wochen. Vor allem die Frühlingsumstellung finde ich anstrengend.
Beim Grübeln darüber, wer überhaupt auf die unsinnige Idee kam, eine Sommerzeit einzuführen, bemerke ich die Autouhr. Noch so eine, die eine andere Meinung zur Zeit hatte. Ich wühle in der Ablage nach der Bedienungsanleitung des Autos.
Ist doch ein Klacks. Kein Problem. Müssen andere doch auch. Millionen Menschen fummeln heute morgen an der blöden Autouhr herum. Oder lassen es ganz sein. Geschweige denn der vielen Kirchturm-, Bahnhofs- und historischen Uhren in Museen.
Dazu kommen die Gefahren der Zeitumstellung:
- Stress durch Veränderung der inneren Uhr
- gesundheitliche Probleme
- Eltern-Kind-Konflikte (früh todmüde, abends nicht ins Bett)
- langsamere Reaktion, dadurch 8 % erhöhtes Unfallrisiko im Straßenverkehr, Wildwechsel
- hoher technischer Aufwand durch Umstellung aller Uhren
- Mehrkosten durch Neuaufstellung von Dienstplänen bei Nachtschichtarbeit, besondere Fahrpläne
Grotesk ist es, wenn es um die Frage geht, in welche Richtung wir unsere Uhren zu stellen haben. Vor oder zurück, Stühle vor die Tür oder zurück ins Haus. Etliche Eselsbrücken wurden angewandt, um den Menschen halbwegs zu erklären, dass sie früher aufstehen müssen bzw. es länger hell bleibt.
Gibt es übrigens eine Statistik der Schulzuspätkommer nach der Frühjahrszeitumstellung? Und wer stand im Herbst zu zeitig vor der Tür?
Die Zeitumstellung und die Blogger
Aktuelle Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf Blogger. In Blogbeiträgen wird gründlich analysiert, Hypothesen aufgestellt sowie Meinungen und Grundeinstellungen gepostet.
Zum Thema „Zeitumstellung“ und „Sommerzeit“ wird in den Monaten März und Oktober regelmäßig intensiv gebloggt. Meistens behandeln die Blogbeiträge private Berichte über extreme Müdigkeitsanfälle oder Tipps zur besseren gesundheitlichen Bewältigung des Mini-Jetlegs.
Das schläft in den Monaten dazwischen überwiegend ein. Nur vereinzelt gab es Berichte zur aktuellen EU-Untersuchung.
Anfang Juli stieg die Berichterstattung in Blogs wieder steil an. Mit etwa 25% erreichen die Werte zwar keine Höchstresultate, was mit Sicherheit eine Frage des Sommerlochs bzw. einer allgemeinen Sommer-Blog-Pause geschuldet ist.
Blogs, die das Thema Sommerzeit aufgriffen
Was berichten Blogger zum Thema Zeitumstellung? Hier ein paar interessante Blogfundstücke:
# 1
Einen amüsanten Einblick in das Morgenritual einer Familie nach der Frühjahrszeitumstellung gibt es bei julikaszabo.Tiefsinnig nachdenklich, gleichzeitig überdreht und übermüdet werden sich viele in dieser Geschichte wiedererkennen.
# 2
Zum Thema „Sanfte Zeitumstellung“ findet ihr im Betzold-Lehrer-Blog einen Beitrag mit hilfreichen Tipps. Keine Angst, falls irgendwann die Sommerzeit wirklich abgeschafft wird. Der Artikel bleibt weiterhin „zeitlos aktuell“ als Ratgeber bei Reise-Jetlegs.
# 3
Nicht fehlen soll der Blog modepraline.com. In ihrer erfrischenden Art, ironisch bissig, aber sehr ehrlich und persönlich beschreibt die Bloggerin ihren bunten Alltag. Da ist es lustig zu lesen, wie es der Familienhund so mit der Zeit hält.
# 4
Ein Reiseblog kommt um das Thema Zeitumstellung nicht herum. So geht der Blog andersreisen.net auf Schwierigkeiten im Reiseverkehr ein und beleuchtet in einem weiterführenden Blogbeitrag insbesondere Probleme bei Bahnreisen.
# 5
Zur Sommerzeit gehört nicht nur die Zeitumstellung, sondern … EIS. Und dann noch ein ganz besonders leckeres, wie bei my-sportblog-berlin.me. Und solltest du daheim keine Eismaschine haben, kannst du Eis auch „per Hand“ mit viel Rühren und viel Liebe zubereiten. Viel Spass dabei.
Fazit
74 % der Deutschen finden die Zeitumstellung nervig und würden sich über eine Abschaffung derselben freuen.
Die europäische Zeitzone hat eine beträchtliche West-Ost-Ausdehnung. Je nachdem, wo wir leben, haben wir mehr oder weniger Vor- bzw. Nachteile durch die Zeitumstellung.
Schon innerhalb Deutschlands variiert die Sonnenaufgangs- und Untergangszeit um etliche Minuten. Am Beispiel Berlins und Saarbrücken kann ich das kurz verdeutlichen:
22. Juli 2018 | ||
Sonnenaufgang | Sonnenuntergang | |
Berlin | 5:07 Uhr | 21:17 Uhr |
Saarbrücken | 5:28 Uhr | 21:42 Uhr |
Die Umfrageergebnisse der einzelnen Regionen/EU-Mitgliedsstaaten können deshalb recht unterschiedlich ausfallen.
Nach einer eventuellen Änderung werden viele von uns feststellen, dass liebgewordene Gewohnheiten nicht mehr funktionieren. So würde es bei der Normalzeit schon kurz nach 20:00 Uhr dunkel. Die langen hellen Sommernächte wären dann Vergangenheit.
Eine Option, die in der Umfrage angeregt wird, wäre die Beibehaltung einer „ewigen“ Sommerzeit. Der Vorteil liegt auf der Hand. Im Winterhalbjahr liegt die mittlere Sonnenuntergangszeit bei 17:00 Uhr und läge somit später als bei der jetzigen Normalzeit.
Kleines Manko: Es wird am Morgen später hell. Was im Sommer nicht relevant ist, könnte für einige in der kalten Jahreszeit ein Problem sein. Doch ist es nicht im Winter am Morgen eh dunkel?
Der Weg zum demokratischen Mitmach-Klick
Meinst du auch, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte? Dann mach einfach bis spätestens 16.08.2018 mit und beteilige dich an der Abstimmung. Der Link zur EU-Umfrage funktioniert mittlerweile stabil.
Tipp: Wer nicht fit in Englisch ist, auf der rechten Seite der Website (eventuell etwas versteckt) befindet sich die Spracheinstellung.
Nun wünsche ich viel Spass beim Überlegen und weiterhin eine schöne Sommerzeit.
5 Antworten auf „Hitzesommer 2018 und die EU-Umfrage zur Zeitumstellung“
Hat Glück Relevanz?
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Es gibt durchaus noch Leute, denen die offizielle Version der Uhrzeit vollkommen schnuppe ist.
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
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Dann aber viel Zeit und auch viel Geld.
Oder viel Zeit und ganz wenig Geld.
Frage: Wer ist der wahrlich Glückliche?
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Ich habe mich gleich einmal an dieser Umfrage beteiligt, denn von mir aus könnte man die Zeitumstellung abschaffen. Allerdings bin ich der Meinung, dass sie Mensch und Tier nach angemessener Zeit daran gewöhnen, obwohl die Umstellung auf Sommerzeit oft schwerer fällt, weil man ja eine Stunde verliert. Aber es hat sich ja gezeigt, dass die Zeitumstellung gar nichts bringt. Es wird weder Energie, noch Kerzenwachs gespart.
LG
Sabienes
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Hallo, danke für deinen Kommentar und für die Teilnahme an der Umfrage. Wenn man schon mal gefragt wird …
Jetzt im Sommer macht mir die Zeitumstellung auch nichts und auf die Herbstumstellung freue ich mich regelmäßig.
Nur im Frühling finde ich es nicht so toll, zumal die Frühjahrsmüdigkeit noch dazu kommt. Ganz abgeschafft ist wohl die beste Option. Aber ich befürchte, dass das noch dauern wird.
Abendliche Grüße
Katy
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