Kategorien
Interviews

3 Gründe, warum ein Gartenblog mitten ins Schwarze trifft

Der Blogger und Hobbygärtner Hanns über den Erfolg seines Blogs, der Bedeutung eines simplen WordPress-Templates und einer grenzenlosen Gartenleidenschaft. Diesmal hoch im Kurs: Das Warten der schlauen Gärtner. 

Ein Gartenblog! Pünktlich zum Beginn der Gartensaison geht es heute in unserem Bloginterview um einen bloggenden Gärtner. Da freuen sich natürlich die gärtnernden Blogspione. Dieser Gartenblog trifft mitten ins Schwarze. Genauer ins Grüne.

Warum das so ist:

  1. Gefühlt dauerte uns dieser Winter zu lange. In unseren Plänen waren wir längst bei Tomate, Ringelblume, Kompost und Gartenschere.
  2. Dann kam der April mit seinen frühlingshaften und warmen Tagen. Die Natur erwachte und der Garten erforderte viele fleißige Hände.
  3. Wir Hobbygärtner sind ständig auf der Suche nach neuen Ideen und freuen uns über Tipps und Tricks, die man bei seinen Pflänzchen so anwenden könnte.

Unsere grünen Gärtnerherzen hüpften also vor Freude, als wir wieder die Gelegenheit hatten, über einen Gartenblog zu schreiben.

So krempelten wir die Hemdsärmel hoch und griffen nach der Hacke. Oder erst einmal zu Stift und PC.

Unser neues Blogporträt: www.gemuesegarten-blog.de

Sreenshot Website Header mit Kirschblüten

1 | Hallo, stell Dich doch bitte unseren Lesern kurz vor. Wer bist du und was für einen Blog betreibst du?

Mein Name ist Johann Seidl. Ich lebe seit 16 Jahren in der Nähe von München. Ich habe Forstwirtschaft studiert und war auch über 10 Jahre als Förster klassisch mit „Hund und Gewehr“ in den Wäldern der Oberpfalz unterwegs. Seit 2001 arbeite ich in der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit.

Mein Blog ist ein Gartenblog. Hier will ich vor allem meine Erfahrungen für interessierte „Mitgartler“ präsentieren, aber auch sonstiges Interessante für den Haus- und Kleingärtner zusammentragen.
Ziel war auch der gegenseitige Austausch „über den Gartenzaun“ in Form von Kommentaren (s.u.)

2 | Dein Blog gibt es seit 2010. Was war die Idee dahinter?

Ich bin eigentlich schrecklich unstrukturiert. Das bedeutet, dass ich jedes Mal zu Beginn des Gartenjahres über das ganze „was, wo und wie“ neu nachdenken muss… .

Deswegen hatten mir meine Kinder zu Ostern ein großes Notizbuch geschenkt, in das ich meine Gartennotizen eintragen konnte.
Das habe ich auch eine Zeitlang gemacht, aber irgendwie merkte ich bald, dass im Gartenbuch trotzdem viele Gedanken untergehen, zumal ohne Bilder.

Ich habe dann kurz über Datenbanken nachgedacht, was mich dann aber sehr schnell auf die Idee mit dem Blog gebracht hat. Es hat also als Notizbuch für mich begonnen, ist aber dann sehr viel mehr geworden.

3 | Woher kommt deine Leidenschaft für das Gärtnern?

Die habe ich von meinem Vater. Noch heute ist vieles in meinem gärtnerischen Tun von dem geprägt, was er mir gezeigt hat – auch wenn ich nicht immer ein williger Schüler war.

Es ist auch so ein bisschen Back to the Roots Romantik dabei, eine Ahnung vom Selbstversorgen, wobei dafür mein Gärtchen zu klein ist. Und da ist auch ein ästhetisches Bedürfnis, das gestillt wird, wenn alles blüht und wächst …

4 | Ist dieser Blog dein erster Ausflug in die Blogosphäre oder hattest bzw. hast du weitere Blogprojekte laufen?

Ja, der Gartenblog ist der erste Blog. Später habe ich noch versucht, für den zweiten Teil vom „Gartenpoet“, so mein Twittername, eine Blogheimat zu schaffen.

Der Blog „lebenswandeln“ ist eher ein Blick ins Atelier mit kreativen Versuchen und Arbeiten, vom Schreiben über das Fotografieren bis zum Malen. Dazu kommen natürlich noch ein paar mehr oder minder aktive Social-Media Projekte.

Ernte von Braunkohl mit Bildernder Pflanze im Schnee, bei der Ernte und fertig zum Kochen
Der Garten im Winter

5 | Wir möchten natürlich wissen, wie du deinen Blog technisch aufgebaut hast. Du bloggst bei WordPress und hast aktuell das Theme gewechselt. Was hat dich bewogen, ein Theme aus der Twenty-Reihe für deinen Blog zu nutzen?

Ich habe eine selbstgehostete WordPressinstallation und habe von 2010 bis Februar 2018 das WordPress-eigene Theme „Twentyten“ genutzt. Ich hätte zwar weiterhin gut mit dem alten Layout leben können, aber das Basis-Template ist inzwischen in die Jahre gekommen und insbesondere das Responsive Design konnte nur unbefriedigend über Jetpack umgesetzt werden.

Nach längerer Recherche – auch unter kostenpflichtigen Templates – bin ich wieder bei der Twenty-Reihe gelandet: Twenty-Sixteen. Meine Gründe:

  • Gimme a KISS: Keep it small and simple!
    Das heißt, kein Multipurpose-Template mit Funktionalitäten, die ich zu 90% nicht brauche aber Serverlast bzw. schlechte Performanz erzeugen.
  • Langfristigen, vertrauenswürdigen Template-Support.
    Das frühe „Twenty-Ten“ wurde von WordPress über fast ein Jahrzehnt gut gepflegt und regelmäßig upgedatet.  Das schafft Vertrauen!
    Es ist robust und hat in den Jahren alle WordPress-Upgrades problemlos mitgemacht.
  • Sauberer Code und ein Layout, das über einen CSS-Customizer mit wenig Aufwand in gewissem Rahmen angepasst werden kann.
  • Ansprechende und schnelle mobile Anzeige.
  • Es gibt keine Probleme mit den im alten Template generierten Bildgrößen, denn sie bleiben auch beim neuen Template gleich.

6 | Welchen Webhoster nutzt du? Warum gerade diesen und welche Erfahrungen hast du gemacht?

Ich bin bei Webhostone. Und das schon über fünf Jahre vor der Gartenblog-Zeit. Da hatte ich noch eine kleine Webagentur und einen Reseller-Account, die ich aber 2011 aufgegeben habe.

Damals hatte Webhostone noch ein für mich wichtiges Alleinstellungsmerkmal: Der Live-Chat, bei dem man seine Probleme schildern konnte und meist sofort – in Echtzeit – Problemlösungen präsentiert bekommen hat. Noch heute ist mir das ein sehr hilfreicher Support. Natürlich habe ich mich auch kundig gemacht, und manche der Massenhoster hat damals schlechte Kritiken bekommen.

Besonders geholfen hat mir das Vergleichsportal „webhostlist.de“. Darüber habe ich auch das noch junge Webhosting-Unternehmen gefunden. Ich bin bis heute sehr zufrieden!

7 | Wieviel Zeit verbringst Du mit bloggen? Planst du deine Beiträge?

Zur Zeit es ist im Schnitt eine Stunde pro Tag oder etwas mehr. Liegt auch den noch nicht ganz gelösten technischen Problemen. Denn ich habe nicht nur das Layout gewechselt, sondern auch die Domain und bin auf SSL umgestiegen.

Ich habe immer irgendwelche Ideen und schieße Fotos ohne Ende und dann wird schon immer irgendwie etwas draus, aber nein, einen Plan habe ich nicht (siehe oben). ;)

8 | Wie hat sich dein Blog im Laufe der Zeit entwickelt? Was waren deine bisherigen Highlights und gab es auch Rückschläge?

Beet mit Winterrettich, Grünkohl und Endivien
Der Garten im Herbst

Ein Highlight war, dass der Bayerische Rundfunk durch den Blog auf mich aufmerksam wurde. Letzlich kamen 2 Kameraleute, eine Hilfskraft und die Redakteurin und waren einen ganzen Tag da – für 3 Sendeminuten ;) .

Es ging eigentlich ziemlich aufwärts in letzter Zeit, es könnte sich aber mit dem Domainwechsel ein Rückschlag abzeichnen. Obwohl alles „nach Vorschrift“ umgesetzt und über die Google Search Console abgewickelt,  lässt mich Google im Moment noch im Stich.

9 | In der Blogosphäre interessiert man sich über die Erfolgszahlen anderer Blogger. Wieviel Leser/Seitenaufrufe/Follower hat dein Blog zur Zeit?

Wie gesagt, zurzeit gibt es keine aussagekräftigen Zahlen. Ich habe bis dato (auch das hat sich geändert und arbeite mit Piwik) nur die Jetpack-Zahlen ausgewertet. Da gab es dann Tage mit maximal 450 Seitenaufrufen. Nicht großartig, aber die Zugriffe haben sich entwickelt. Und ich hatte mich auch nicht wirklich darum gekümmert.

Kurz vor dem Domainumzug hatte ich noch die Seiten auf Schnelligkeit getrimmt und das hat die Zugriffszahlen deutlich nach oben verschoben – ist jetzt aber, wie gesagt, erst einmal eingebrochen.

10 | Ein Blog lebt auch von Kommentaren seiner Leser. Wird das in deinem Blog ausgiebig genutzt?

Leider nein. Ich hatte mir das erhofft und ich hatte tatsächlich Beiträge mit über 500 Kommentaren – aber trotz Antispam-Plugin alles Spam. Ich habe dann eine Zeitlang die Kommentarfunktion deaktiviert, aber das ist auch keine Lösung.

Da geht mehr über Facebook oder den Twitteraccount vom Gartenpoeten. Ich glaube, Blogs als Kommunikationsmedium sind passeé.

11 | Welche Blogs liest du selbst und warum?

Vor allem welche zum Thema Blog-Technik usw. Hin und wieder schaue ich bei anderen Gärtner/innen vorbei,  aber nicht regelmäßig. Das sollte sich aber ändern!

12 | Welchen Rat würdest du Blog-Anfängern mit auf den Weg geben?

Eine Testphase mit einem kostenlosen WordPress-Account. Dort viel ausprobieren und dabei ein Gefühl dafür entwickeln, was die Technik kann und was du als Blogger willst.

Währenddessen in Bloggerblogs reinschnuppern und Infos sammeln vor allem über Stolperfallen, die Dos and Don’ts.

Dann auf ein selbst gehostetes WordPress umsteigen, wenn man ein bisschen Spaß an der Technik hat. Dabei nicht auf Billigsthoster hereinfallen. usw.usf…

Blüten und Früchte der Aubergine
Der Garten im Sommer

13 | Was sind deine Pläne für die Zukunft? Wo siehst du dich als Blogger?

Die Qualität – auch hinsichtlich SEO – der Artikel verbessern und wie auch das Zusammenspiel zwischen Twitter, Facebook und dem Blog. Mindestens ein Artikel pro Woche!

Ich fange eben erst an, trotz der langen Zeit mit meinem Blog – mich als Blogger zu fühlen. Das darf wachsen.

14 | Über das Gärtnern haben wir noch viel zu wenig geredet. Deine Anbaupläne sind abwechslungsreich und präzise gestaltet. Wieviel Quadratmeter nutzt du im Gemüsegarten und reicht es schon für eine gute Selbstversorgung?

Es ist ein Garten mit vielen alten Obstbäumen. Da ist wenig Platz für einen Streifen Gemüsegarten. Den habe ich aus der Wiese herausgearbeitet im Laufe der Jahre. Es ist ein Streifen so 15 x 6m am Stück.

Dann noch überall verstreut ein Fleckerl, wo die Sonne hinkommt. Also zur Selbstversorgung reicht es nicht. :)

15 | Und zum Schluss noch einen ultimativen Tipp für die Leser von Blogspione. Der Frühling beginnt und es gibt unzählige Tipps, was ein Gärtner als erstes in seinem Garten tun sollte. Was wäre dein allererster Tipp für den Garten im Frühling?

Weiße Blüten der Traubenkirsche
Der Garten im Frühling

 

Zeit lassen! Nach dem Motto:
Säst im April, kommt´s wann es will.
säst im Mai, kommt´s glei‘.

 

 

 

 

Anmerkung von den gärtnernden und wetterbeobachtenden Blogspionen: Wir weisen ausdrücklich auf die Wichtigkeit o.g. Spruchs hin.

Auch wenn die sommerliche Temperaturen uns zum Säen und Pflanzen verleiten, das warme Wetter wird nicht so bleiben.

Ab Ende April stellt sich die Wetterlage um und es werden Nachttemperaturen von 1°C erwartet. Ganz nah am Bodenfrost!

Ein paar Fakten zum Blog

Blogthema Gärtnern – mit aktuellen Infos und Terminen, persönlichen Gartentagebuch, Literaturtipps und Gartenpraxis
online seit Januar 2010
Posts gesamt (Stand 14.04.18 346
durchschnittliche Posts im Monat in der aktiven Gartenzeit überproportional mehr
Blogportal wordpress
Blogdesign Twenty Sixteen
Kommentare und Liken möglich Kommentare ja, Liken nicht
Blogroll In der Rubrik „Gartenblogs“
Impressum ja
Blog-Bewertung Auf der Erfolgsspur

Ein Gartenblog mit sympatischem Anstrich

Unsere Blogpräsentation fällt gerade in die Zeit, in der Hanns am Design seines Blogs werkelt. Von Zeit zu Zeit verändert sich noch ein wenig.

Überraschend war die aktuelle Änderung des Blognamens, die aber sehr gelungen ist. Von vormals „Freisinger Gartenblog“ nun zu „Gemüsegarten-Blog“. Das ist logischer.

Markant und für einen Gartenblog nicht abwegig ist die grün gehaltene Schrift. Hier ist sie klar und gut lesbar. (Aber Achtung: Nicht in jedem Fall sind farbige Schriften von Vorteil für die Lesbarkeit des Textes. Über das Thema „Barrierefreies Webdesign“ werden wir in einem späteren Blogpost einmal genauer eingehen.)

Die Bilder im Blog sind sehr ansprechend und mit weiteren Informationen ausgestattet.

Deutlicher Komfort für interessierte Leser bietet die Rubrik „Sitemap“. Die Auflistung der archivierten Blogposts ist ein Einstieg zum weiteren Schmökern.

Die Website hält auch eine Überraschung parat. Auf der Impressum-Seite versteckt sich ganz unten ein Interview des Gärtners mit dem Ulmerverlag. Selbst wenn schon ein paar Jährchen seitdem vergangen sind, das Interview ist als Garten- und Blogger-Vorstellung prima geeignet. Könnte gut und gerne etwas offensichtlicher erscheinen.

Wir haben gezählt, untersucht, gelesen und bewundert. Dieser Gartenblog gefällt uns vor allem durch seinen persönlichen Charakter, unter anderem auch durch das Gartentagebuch. Es präsentiert dem Leser umfangreiche Anregungen für eigene Gartenplanungen.

Ein großes Dankeschön an Hanns für die nette Zusammenarbeit und die anschaulichen Antworten auf unsere Fragen. Weiterhin einen grünen Daumen, eine reichhaltige Ernte und viele mitgärtnernde Leser.

Und hier gibt es nochmal den direkten Link zum

www.gemuesegarten-blog.de

Nicht nur für Hobbygärtner. Viel Spass beim Lesen im Blog.

Wir bleiben immer neugierig …

Wie findest du den heute vorgestellten Gartenblog von Hanns? Hat dir das Interview gefallen? Deine Meinung interessiert uns sehr.

Möchtest du deinen Blog auch bei uns ausführlich vorstellen? Hier geht es zur Anmeldung. Wir freuen uns auf darauf.

Eine Antwort auf „3 Gründe, warum ein Gartenblog mitten ins Schwarze trifft“

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..